Electronic edition compiled, proof-read and annotated by Beatrix Färber
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CELT: Corpus of Electronic Texts
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Beatrix Färber (ed.)
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Von Edinburg führte uns eine äusserst vollkommene Chaussee durch die grünenden Lothar hills.1 Sanft fällt und hebt sich die mit Ernten und Weiden bedekte Fläche. Alle 500 Yards steht ein reinlich kleines Bauernhaus mit seinen Heu- und Kornschobern, im Schatten einiger Bäume, die bei jedem Hause an der Windseite gepflanzt sind.
Wir verliessen die Poststrasse um die reichsten Bleiwerke in Europa, die Leadhills zu sehen. Kein Mineral giebt dem Boden einen so gräßlichen Anblik als das alle Vegetation erstikende Blei. Die Berge werden bräunlich, die Erde aschgrau. So wie wir näher kamen, sahen wir den Dampf aus den Hütten aufsteigen, unzählige Hügelchen von Asche und Schlaken um uns herum; mit Asche und Staub bedekte todtblasse Menschen, die zwischen diesen öden Ruinen der Berge herum wanderten. Auf dem Rüken der unteren Berge, wo nie ein Gräschen wuchs, kaum ein Bäumchen lebt, stehen die Hütten dieser Arbeiter, die immer sechs Stunden aus 24 in den unterirdischen Schachten und Stollen arbeiten, deren größte Tiefe
Ich weile gern bei diesem Bilde. Es erinnert mich an Colebrookdale, wo die Sorgfalt der Quaker eine grosse Aufklärung unter den Arbeitern veranlaßt hatte und alles ruhig war, indeß daß Wilkieson vier englische Meilen davon Canonen vor sein Thor pflanzen mußte, um sich gegen seine eigene Arbeiter zu vertheidigen. Ich liebe diese Beispiele
Die Zahl der Arbeiter beläuft sich auf 300 und mit Weibern und Kindern etwa auf tausend.
Wir verliessen sie, um uns nach Port Patrick zu begeben, einem Orte, der aus wenigen Fischerhütten,
Wir begegneten häufig Irländischen Karren, deren Axe sich gewöhnlich mit dem Rade dreht, und die fast so niedrig wie Schubkarren sind. Der Führer sitzt queer auf dem Creuze des Pferdes, die Lehne der Size gehet in der Länge mitten über den Karren, wie bei einem Wurstwagen.3 In allen Provinzstädten Irlands fahren die Damen auf einem solchen Karren zu Besuch. Die Irländer halten sehr viel darauf, weil ein Pferd mit Bequemlichkeit
In dem schönen Thal Belfasts liegt die Stadt dieses Namens am Fusse eines langen hohen Gebirgs, an dem man zu beiden Seiten eine Menge Fabriken und Landhäuser siehet. Die Wege waren außerordentlich gut. Es war Sontags Abend als wir ankamen. Die Frauenzimmer, die uns am Eingange der Stadt begegneten, waren größtentheils hübsch. Belfast hat iezt 25000 Einwohner und ist, wie fast alle Irländische Städte sehr in Zunahme. Um die Stadt sind alle Einwohner von der Englischen Kirche, in der Stadt sind fast alle Dissenters. Die Catholiken machen etwa 1/10 aus. Sie leihen sich einander ihre Kirchen und leben in vollkommener Harmonie. Die Dissenters scheinen indessen entschiedene Republikaner zu seyn.
Im Amerikanischen Kriege kamen Caper an die Stadt, der General konnte nicht mehr als 9 Dragoner und 12 Invaliden hergeben. Die Einwohner beschlossen sich selbst zu vertheidigen und in vierzehn Tagen waren 700 Mann auf ihre Kosten gekleidet und bewafnet. In kurzer Zeit stieg die Zahl der Volontairs im Norden von Irland auf 60,000, so daß sie dem Ministerio gefährlich
Ungeachtet es nicht an Erwerb, auch für Weiber und Kinder fehlt, leben die Arbeiter elend, kleiden sich in Lumpen, wohnen schlecht und in Schmuz. Sie saufen entsezlich, vorzüglich Usquebaugh, Brantwein über Nelken abgezogen. Ehedem focht an Marktägen ieder Marktfleken mit seinen Nachbaren. Die Volontairs haben diese Leute etwas civilisirt.
Es wird etwas Weizen und Gersten, viel Hafer und Cartoffeln, aber kein Klee gebauet, auch auf keine vernünftige Saatfolge geachtet. Die Zäune sind schlecht, man trift selten einen gutgehaltenen Flek, der einem Guthsherrn gehört. So genannte gentlemen farmer, gebildete Landleute, die Engelland und Schottland so sehr aufgeholfen haben, finden sich wenige: wer Vermögen hat, lebt in Engeland. Man kann rechnen daß dadurch jährlich eine Million Pfund Sterling aus dem Lande gehet.
Bettelei und Gierigkeit nach Geld sind allgemeine Charakterzüge der untern Classe. Nirgends gibt es so pittoresk scheußliche Bettler, so zerlumpte
Die Harfe ist noch immer das National-Instrument. Einige herumziehende Harfner sind sehr gut. Der Organist Weir hat eine Sammlung ersischer Lieder, die er druken läßt.
Wir traten von hier unsere Reise zu dem Giants Causeway an. Vier schlechte Pferde zogen uns langsam über den hohen Blakmountain {Black Mountain}, das Pferdegeschirr war an manchen Stellen zusammengebunden und zerriß einigemahl, bis es am Ende durch die Menge der umgewikelten Stroh-Seile die erforderliche Haltbarkeit bekam. In den Schottischen Hochländern sahen wir Armuth, aber honette Armuth, zufrieden mit dem Wenigen, was ihnen ihr Schiksal beschied, und oft mit dem Wenigen noch gastfrei; hier liederliche Bettler. In Antrim war der Eingang in unser Wirthshaus sehr schmuzig und so war das Zimmer, das man uns anwieß. Zu Randelstown {Randallstown} war das Wirthshaus ein verödetes Raubschloß. Man zeigte uns in einen Saal ohne Vorhänge, oder irgend ein anderes Zeichen der Bewohnbarkeit. Die Fenster
In einer Hütte, auf dem Wege nach Ahoghall {Ahogill} sahen wir Cartoffeln liegen. Die Frau nöthigte uns herein. Um den Heerd standen Steine worauf die Kinder sassen, ein schmuziges Bett daneben, und einige Borte für Küchengeräthe. Hinter dem Bette lag Haberstroh für die sieben Kinder, worunter ein Säugling war. Ein Kessel voll Kartoffeln mit etwas Salz diente zu ihrem Frühstük, und zum Mittagsessen Haberbrei in Milch gekocht (Porridge) zuweilen auch wohl Fleisch. Die Kinder waren in Lumpen und schmuzig. Sie klagten, daß nichts zu verdienen und ihr Lord immer abwesend sey: sie hatten nichts dawider, daß die Franzosen kämen, schlechter könne es ihnen nicht gehen. Diese Leute sprechen alle Englisch,
Trunkenheit ist das schreklichste Gift aller gesellschaftlichen Einrichtung, zugleich Folge und Ursache ihrer Zerrüttung. Elend macht versoffen. Versoffenheit macht elend. In diesem traurigen Zirkel dreht sich beides herum.
Das arme Irland hat ehedem bessere Tage gesehen. Alterthümer die sich in der Zeitrechnung verlieren beweisen es.
Die letzten acht Meilen hatten wir bessere Pferde und Fuhrleute. Hier sizen wir nun vor einem Torffeuer in einer schmuzigen Hütte. Wind und Regen schlagen an unser niedriges Fenster, und wir hören das mächtige Rollen des Oceans gegen die Basalt Felsen des Giants Causeway. Kein Obdach für unsere Chaise, und in diesem kleinen Orte ist man für Dieberei so besorgt, daß die Fuhrleute uns riethen, den leeren Wagen, aus dem wir sorgfältig alles herausgenommen, diese Nacht bewachen zu lassen.
Die Insel Ragh Erin, auf den Karten gewöhnlich Rathlin, dem Causeway gegenüber, scheint von dieser Felsenküste abgerissen zu seyn. 130 Familien, die zusammen 1200 Personen ausmachen, leben auf dieser Insel. Sie beklagen sich sehr über den Mangel eines Arztes. Sie leben vom Kelpbrennen und etwas Gärten-Verkauf. Sie sprechen von Irland, wie von einem wilden fremden Lande. Mögest du in Irland sterben! ist ihr höchster Fluch. Dahin verbannen sie ihre Missethäter. Und diese Insel liegt drei Meilen vor der Küste! Ihre Tradition erzählt so viele Grausamkeiten von den Campbells, einem Schottischen Clan, daß sie keinem dieses Namens erlauben, sich auf der Insel niederzulassen.
Früh an einem heitern Morgen waren wir am Seeufer. Einen Weg hinunter, den der Bischof von Derry vor einigen Jahren machen ließ, hat die Macht des Windes, des Regens, und der See wieder zerstört. Durch den anhaltenden Regen war es iezt so glatt geworden, daß wir zum Herabsteigen die Hülfe der fünf zerlumpten Kerls sehr nöthig hatten, die gewöhnlich die Führer der Reisenden sind und schon eine viertel Stunde neben dem Wagen hergelaufen waren. Nachdem wir zehn Minuten hinunter gestiegen waren, hatten wir das herrliche Schauspiel vor uns. Links das Vorgebürge und die Klippen von Portrush; rechts den ins Meer hineingehenden Damm, der aus mehr als dreißig tausend Basalt Säulen besteht, die 4. und 5. und 6eckigt sind. Das hohe Ufer mit mehreren Reihen von hohen Säulen macht eine grosse Bucht, deren Profil wunderbarlich gezakt ist. Einige Säulen stehen einzeln umher, andere halbgebrochen, andere liegen queer. Hinter den grauen Felsen des Ufers herüber erleuchtete die Sonne den Damm und die mächtigen Wellen, die wie Gebürge langsam heran rollten, in ihrer schwellenden Wölbung die Sonnenstrahlen mit allen Farben des Regenbogens brachen, und dann im Herunterstürzen gegen den Felsen prallten. Dünner weisser Schaum fuhr Baumhoch in die Luft,
Wir fanden die Darstellung des Damms in Hamilton's Beschreibung5 äusserst richtig und die Lage und den Zustand der Mineralien ganz wie er es beschrieben. Wir kletterten an allen Seiten herum, und von da über steile Felsen zu der Höhle Couns Cave. Malerischer sah ich nie das Meer;
Gesättigt mit großen Natur-Scenen fuhren wir weiter. Der Reisende bezahlt für die Befriedigung seiner Neugierde sehr teuer. Es giebt nichts betrügerisches als dieses elende Volk. Alles versteht sich untereinander, den armen Reisenden zu plündern, der einmahl in ihre Hände geräth. Meilen werden doppelt angerechnet. Alle 6 bis 7 englische Meilen wird gefuttert und so bezahlt, daß
Am besten kömmt man weg, wenn man Pferde für die ganze Zeit miethet, und mit dem Fuhrmann verabredet, daß man ihn für alles sorgen lässet. Wenn man Zeit hat, so langsam zu reisen, muß man zu Pferde reisen.
Zwischen den Felsen fanden wir ein Paar alte Pferde, und Gerippe von andern. Hier lassen die Barbaren die Pferde herunter, die sie nicht mehr brauchen, um zu verhungern, wenn sie zwischen den Steinen keine Nahrung mehr finden können.
Die ganze Fläche, welche die Basalt Gegend bedekt, beträgt mehr als 400 englische Quadrat Meilen.6 Sollte der Basalt, da er schnell schmilzt und trocknet, nicht, in Formen gegossen, zu Verzierungen sehr nützlich seyn?
Der Bischof von Derry und der Marquis von Waterford7, sind die beiden einzigen Adlichen, die ihr Geld in dieser Gegend verzehren. Man hält dafür, daß die Einwohner von Antrim sehr republicanisch sind, wie fast alle Dissenters, die in dieser Gegend 9/10 der Einwohner ausmachen. Die Catholiken nicht, seitdem sie das Recht erhalten
Sobald ein Irländer 5 bis 600 Pfund Sterling das heißt so viel hat, als ein englischer Pächter haben muß, um eine Pachtung zu übernehmen, hört er auf Akerbau zu treiben; reitet, iagt, säuft und trägt einen Tressenhut mit einem abgenuzten galonnirten Kleide, bis sein Geld durchgebracht ist. Unruhig, heftig und hochmüthig sind die Irländer noch von den Zeiten her, da ihre Kriege ihnen diesen Character gaben. So waren die Spanier, nachdem sie die Mauren veriagt hatten. Sie verachten Fleiß, Sparsamkeit und alle die Seegnungen, die unausbleiblich aus der vollkommenen
Dieser Stuffe allgemeiner Glükseligkeit ist, dünkt mich, kein Land in Europa so nahe, als England; daraus allein bin ich bisher im Stande gewesen, die Wunder der Industrie zu erklären, die ich dort täglich sah, so wie den Mangel an Glük und Moralität, in den Staaten wo die Erlangung,
In Derry haben viele Kaufleute ihr Glük im Amerikanischen Kriege gemacht, sind aber im ganzen sehr unwissend: die größte Zahl der Einwohner ist von der Englischen Kirche oder Dissenters. Die Catholiken, die kein Eigenthum haben, sind sehr unruhig und wünschen eine Veränderung. So auch das Landvolk, das mit aller Arbeit nicht fortkommen kann, sondern von den Verwaltern (Stewards) der Güterbesizer ausgezogen wird. Sie hatten einen Freiheitsbaum gepflanzt und werden iezt durch eine Besazung von 1200 Mann in Ordnung gehalten. Des Abends wird iederman auf den Gassen von den Schildwachen angerufen. Vor vier Monathen wurden zwei Holländer arretirt, welche die Aussicht der Stadt gezeichnet hatten. Es war niemand, der ihre französischen Papiere verstehen konnte, sie wurden fünf Tage lang scharf bewacht, die Fenster vernagelt und niemand zu ihnen gelassen. Ich war ins Coffeehaus gegangen, mein fremdes Ansehn hatte mich gleichfalls verdächtig gemacht, und hätten wir nicht eine Addresse an bekannte Kaufleute gehabt, so wäre es uns vielleicht nicht besser gegangen.
Die neuern Volontairs waren hier, wie in Belfast, von den ältern sehr verschieden und diese
Der Bischof wird sehr gerühmt. Sein Bisthum bringt ihm 10,000 Pf. St. die er, abwesend oder nicht, in Irland durch Bauen verzehrt.
Seit einigen Jahren hat Irland erst die Freiheit, die Retouren von andern Orten, gerade nach Irland kommen zu lassen und fremde Waaren in England importieren zu dürfen. Seitdem blühet ihr Handel.
Unweit Derry auf der Insel Inch war ein großer Heeringsfang oft 100,000 an einem Tage. Die Heeringe sind ausgeblieben. Der Sage nach, haben die Irländer vor etwa 15 Jahren bei einem Jahrmarkt ihre nur zu gewöhnlichen Gefechte gehalten, dabei soll Blut in die See geflossen und seitdem kein Heering mehr gekommen seyn. Ich könnte mich mit allen Legenden aussöhnen, die einer so menschenfreundlichen Nuzanwendung fähig sind.
Nach Strabane führen lauter schöne Gegenden, aber wie wird ein in England verwöhntes
Der Weg schlängelte sich durch Hügel und Thal. Welch ein Garten, wenn noch einige Millionen Pfund Sterling auf die Cultur angewendet würden! Einige Meilen von Omagh fuhren wir durch den Park von Lord Mountjoy.8 Wir hatten lange keine verzierte Landschaft gesehen und, n'en deplaise MM Knight und Prince, sie schien uns sehr lieblich. Der Rasen ist schöner als in England, Dank dem sanften Clima; er zeigt wie schön dieses Land werden könnte, wenn Sorgfalt darauf gewendet würde.
Wir hatten uns zwischen den Feldern fest gegangen. Ein Landmann, mit dem wir uns unterhielten, sagte uns mit vieler Gutherzigkeit: Gentlemen, you seem to be strangers. I'll go with you. (Meine Herren, Sie scheinen Fremde zu sein, ich will mit Ihnen gehen.) Er verließ seine Arbeit und brachte uns eine gute Streke weiter.
Ich habe nie ein Land gesehen, das aus lauter so sanft gewölbten Hügeln bestehet, als diese Insel. Wie schön könnte sie seyn! In dem Dorfe Beleek stürzt sich der Fluß Earn {Erne} in mehr als zwanzig Fällen, in verschiedenen Richtungen, über zersprengte Kalkfelsen herab, deren Ruinen mit
In Churchhill sehen die Leute nicht so ganz lumpicht aus, das ist wahrscheinlich eine Folge der hier etwas länger dauernden Pacht-Contrakte; aber dennoch ist hier wie allenthalben, wo die Cultur schlecht und die Industrie gering ist, der Unterschied zwischen gutem und schlechten Lande ungeheuer groß. Das Land ist hier, wie im ganzen Norden von Irland, von Land Jobbers gemiethet. Die Trägheit ist so groß, daß Leute verarmen, die 4 1/2 Schillinge immerwährende Grundmiethe für Land bezahlen das 21 Schillinge werth ist. Es gehören wenigstens zwei Generationen dazu, um die Kräfte der Menschen zu entwikeln, die durch die Fehler der Verfassung ihre Energie verlohren haben, aber sind die Kräfte auch einmahl erwacht, so läßt sich ihr Fortgang nicht berechnen.
Wir begegneten einigen kranken Armen, die man auf einer hölzernen Baare umher trug um für sie zu betteln. Nirgends kann es mehr verschiedene und scheusliche Arten zu betteln geben, als hier. Wo der gewöhnliche Landbauer mager, blaß, und abgerissen aussieht, wie jammervoll muß da das Elend aussehen, um Mitleid zu erweken!
In einer nahen und sehr felsigten Gegend unweit Ballyshannon stürzt sich der Fluß Earne {Erne} in das Meer. Der Fall mag bei niedrigem Wasser etwas dreissig Fuß hoch seyn. Der Strom ist dreihundert Fuß breit. Es ist indessen nicht so sehr das Brausen und Schäumen der großen Wassermasse, der breitesten, die wir gesehen haben, das auffällt, als das schöne Schauspiel eines Stroms, der sich mit Einem einzigen Fall in den Ocean ergießt. Die Größe Einer Scene verliehrt sich in der andern. Rechts die pyramidalische Stadt auf den Felsen, eine alte malerische Brüke mit hohen gotischen Pfeilern, und der breite Fluß der mit Schäumen und Toben durch die breite Öfnung des kahlen Felsens hinunterstürzt. Links nichts als das Meer, hinter dessen Purpurfläche sich die Sonne senkte.
In Beleek fanden wir einen Engeländer, der eine kleine Pachtung in dieser Gegend hatte. Der Tagelohn ist hier im Durchschnitt sechs Pence, aber die Trägheit erhöht ihn zu 18 Pence. Ich kann es mir nicht genug wiederhohlen: Nur die entwikelten Kräfte einer Nation machen ihre Macht aus. Ein Staat mit einer Million Engeländer ist zwei Millionen Schottländer und fünf Millionen Irländer werth. Welche Eroberungen könnte nicht ein Staat durch die Ausbildung
Pferde, Karren, Geschirre sind in so schlechtem Stande, daß Fuhrwerk für Geld zu vermiethen, sehr theuer ist. Wo Fuhrwerk gut ist, ist es wohlfeil; wo es schlecht ist, theuer. Der Boden dieser ganzen Gegend ist Kalkstein und doch düngt niemand mit Kalk. Rüben säet niemand, aus Furcht sie möchten gestohlen werden, daher pflanzt auch niemand Bäume. Es schießt mir zuweilen aufs Herz, daß es vielleicht in einigen Gegenden Holsteins nicht besser ist, als in Irland. Ich erinnere mich sehr wohl, daß die Bauern bei uns aus derselben Ursache keinen Kohl bauen. Die Bauerhöfe sehen hin und wieder nicht besser aus als in Limmaradaz.9 Schwerlich wird dort noch einer sechs Morgen Cartoffeln bauen und ihre Verfutterung so gut verstehen. Sind nicht die Dörfer noch nakt von Holz weil das harte Holz ihnen nicht gehört? Werden nicht Landgüter mit weniger Geld gekauft, als ein englischer Landmann gebraucht um die Pacht darauf anzutreten?
Niemand verbessert in Irland den Boden. Nicht der Grundherr, der nicht da ist, nicht der Landjobber, der keinen Vorteil davon hat, nicht der Pächter, der statt Geld anlegen zu können,
Ein angefangener Canal nach Ballyshannon würde eine Schiffarth von 50 Meilen verschaft haben, wenn man ihn drei Meilen weiter geführt hätte. 10000 Pf. St. waren subscribiret, aber die Bezahlung fand Schwierigkeit und es war hier nicht wie in Engeland möglich, Geld darauf anzuleihen. Die Regierung giebt ein Drittheil her.10 Bei iedem Schritt sieht man daß es allen Ständen an Geld fehlt. Alles Land ist angebauet, aber vier Haberernten saugen es aus und eine volle Ernte von Unkraut macht es völlig unbrauchbar. Die Felder sind eingezäunet, aber Löcher sind in jedem Zaun, und Ulex europaeus {Stechginster} wächset auf den verfallenen Wällen. Der Arme arbeitet nur um seine Miethe abzutragen, seinen Zehnten abzubezalen und nothdürftig in einer Hütte von Leimen und Soden zu wohnen, in Lumpen gehüllt zu seyn und Milch und Cartoffeln zu essen. Hat er das, so will er nicht mehr und geht spazieren, daher lebt er nicht besser, wenn er 4 Schilling, als wenn er eine Guinee für den Aker giebt; daher sieht man ieden Augenblik ein Duzend Menschen zusammen stehen und plaudern. Die Gewohnheit dieses kümmerlichen Lebens haben sie durch ihre vorige Feudalverfassung,
Unter diesen Lumpen, in diesen räucherischen Hütten von Erde, wächst eine schöne Generation auf und eine zahlreichere als irgendwo in der Welt. Alle sind arm; nichts hindert daher die Ehe. Cartoffeln und Milch haben sie, so viel sie wollen. Ihre Kinder essen den ganzen Tag. Nichts schöner, nichts gesunder, nichts frölicher, als diese Kinder;
Welch ein Paradies, wenn bei ieder Hütte ein Duzend Bäume stünden! In Castle Caldwell13 ist der Park vernachlässiget. Es sind zwei schöne Vorgebürge
Lord Belmonts Park liegt in einem schönen Thale. Die Hügel umher sind mit Holz bedekt, an vielen Stellen herrliche Aussichten in den See; das Haus woran gebauet wird, ist das schönste und edelste, das ich lange gesehen habe. Drei Meilen abwärts um Lisbellow14 liegt Lord Roß's Insel, Belleisle, eine der schönsten im Lough Earne. Die Bäume sind sehr groß und schön. Die Anlage selbst ist vernachlässigt. Man hat eine der schönsten Aussichten, wenn man aus dem Holze, das den See verstekt, heraus tritt. Alle diese bewaldeten Inseln sind unaussprechlich schön.
Nebenwegs sahen wir den ganzen Tag durch, elende Häuser mit der schönsten Bevölkerung.
Bey Armo {Armagh?} stehet noch ein altes Fort auf einem Hügel und ein ungefehr Hundert Fuß hoher Thurm, dessen Durchmesser nicht mehr als vier bis fünf Fuß ist. Man findet hin und wieder solche Thürme. Sie scheinen von grossem Alterthum zu seyn. Die Sage giebt die Dänen für ihre Erbauer an. Es ist unbegreiflich zu welchem Gebrauche sie haben dienen können. Sie sind so eng,
In dieser ganzen Gegend ist viele Leinwandsweberei und Spinnerei, allein die Leute verderben weil sie neben der Manufakturarbeit noch Landbau treiben, und die eine Arbeit über die andere vernachlässigen müssen. Ich bin nach allem was ich gesehen habe, ganz entschieden der Meynung, daß der Manufakturist nichts haben muß, als einen Garten den seine Frau und Kinder bearbeiten, und besser noch wenn alles so reichlich zu Kauf ist, daß er auch den nicht bedarf. Die höchstmöglichste Verteilung der Kräfte verschaft die besten und die mehresten Produkte auf die leichteste Weise. Dieses ist nur in England verstanden.
Alle leiden viel von den Einsamlern des Zehnten, die sie wie wahre Blutsauger darstellen. Keiner darf seine Ernten eher einfahren, als der Zehnte von ihnen empfangen ist. So bleibt eine Ernte oft 10 bis 12 Tage stehen und verdirbt, weil der arme Landmann dem Erheber nicht geben konnte oder wollte, was er verlangte um früher zu kommen. Die ärmsten Gegenden Irlands sind die südwestlichen, Connaught ins besondere. Fast lauter Catholiken und durch die Strenge der intoleranten Geseze findet man auf zwanzig engl. Quadratmeilen keinen Schulmeister. Die Barbarei, die
Auf dem halben Wege nach Drogheda liegt Cullen {Collon}, das Guth des Sprechers im Irländischen Unterhause, Mr Forster.17 Es bestand vor 30 Jahren aus 5000 Äker Heideland, die 3 bis 4 Schillinge Pacht bezahlten. Er unterhielt mehrere Jahre 27 Kalköfen, wozu der Kalk und die Kohlen aus Südwallis {Südwales} gebracht wurden. Für die Feuerung allein bezahlte er jährlich 700 Pfund und in dem Kalkbruche arbeiteten für ihn 60 bis 70 Mann. Er zäunte alles Land in Felder von ungefähr 10 Äker ein. Die Zäune machten zusammen 70000 Ruthen. Das Düngen mit Kalk kostete ihn allein 30,000 Pfund Sterling. Seine Pächter ermunterte und unterstüzte er, um in den Verbesserungen fortzufahren.18 Er erbot sich den Schaden zu vergüten, den sie bei der Befolgung seiner Grundsäze leiden würden. Nie geschah an ihn eine Aufforderung der Art. Er bauete ein angenehmes
Es ist sonderbar, welche auffallende Ähnlichkeit alle diese Irländer mit einigen Provinzen des ehemaligen Frankreichs haben. Die Religion, die Armuth, die leichte Nahrung, die Insolenz der Vornehmen, die Unmöglichkeit sich Recht gegen sie zu verschaffen, ist dieselbe. Schwazhaft, lustig, unzuverlässig, lebhaft, pralerisch, nachlässig, leichtsinnig, grausam mit dem Vieh, zerlumpt waren iene wie diese, und kein Volk ist reifer zur Revolution!
Ein grosser Theil der Einwohner sind dagegen gewesen, den Catholiken das Recht einzuräumen, bey Parlementswahlen ihre Stimme zu geben und zur Grand jury gewählt zu werden. Sie meinen, daß alle politischen Rechte, der grössern Maiorität der Catholiken das Mittel geben würden, die kirchliche und politische Constitution umzustossen und sich dann frei zu erklären. Könnten sie das nicht durch fortgesezte Concessionen erlangen, so würden doch beständige Unruhen zu besorgen seyn.
Gegen eine Union mit Grosbrittanien ist: daß es die abwesenden Verzehrer absentees vermehren
Gesunde Ideen über ein und ausländisches Gewerbe hat England dem Verfasser der Wealth of Nations19 zuerst zu verdanken. Er war der erste, der sagte was nun iedermann glaubt, daß es das Interesse eines ieden Staats ist, daß alle Staaten so viel produciren, als möglich20; ieder dasienige, was er am besten kann, und daß ieder Staat sich am besten dabei steht, wenn in allen Dingen eine freie Concurrenz die Preise bestimmt, und so entscheidet, was zu produciren gerathen seyn könnte.
Es ist eine tröstende Empfindung für den Freund der Menschheit, wenn er sieht, daß wohlverstandner Eigennuz am Ende sogar gerecht macht, daß es klug ist, tugendhaft zu seyn, und daß die Menschen edlere Bewegungsgründe haben, wenn sie
Ich laß {las} Forsters {Fosters} votum gegen die den Catholiken zuzustehenden Rechte. Es beruhte besonders auf der üblen Lage der Protestanten, der nur durch eine Union auszuweichen seyn würde, besonders wenn die Catholiken das Recht erhielten, zu den grossen Jurys gewählt zu werden und ihre Stimmen zu den Parlementswahlen zu geben. Dieses hat allerdings Schwierigkeit, aber das Gutmachen eines ieden begangenen Unrechts hat sie, und dennoch kann man nichts beßres thun, als schnell gut zu machen und nur die Art und Weise den Umständen gemäß einzurichten. Alle iene Gründe sind eben dieselben, welche die dabei interessirten Leute für den Sklavenhandel und einige unsrer Adlichen für die Leibeigenschaft wiederhohlen. Es ist verzeihlich, daß sie in ihren Augen zu viel Gewicht haben. Nur muß es iedem ein elender Cirkel scheinen, wenn sie sagen: die Menschen sind herabgewürdigt, also müssen sie schlecht behandelt werden. Denn ist es nicht gerade die Behandlung die sie herabwürdigt?
Forster ist indessen der Mann, dem man die Freiheit des Handels, die verminderte Prämie auf die Einfuhr des Korns in Dublin und die gleichen Korngeseze mit England verdankt. Er erzählte uns manches von der Gewohnheit der Bauern im Schmuze zu leben, selbst wenn sie es besser haben können. Einer seiner wohlhabenden Pächter schlief mit seiner Frau unter dem Steegen, wo die Calcuten21 des Nachts zu sizen pflegten. Sein Grund dazu war, weil sie dort wärmer wären und nicht gestohlen würden. Das Tagelohn sagte er, sei 5 Pence, man gäbe indessen einem Engländer lieber zwölf; so weit geht die Verfallenheit unter den Leuten. Er ist das Haupt der Dubliner Gesellschaft, die eine vollständige Sammlung aller Aker-Werkzeuge macht, ein Collegium über die Mechanik der Karren und der Pflüge lesen, Gräser sammeln und über die Zeit ihrer Reife, Qualität des Heues u.s.w. öffentlichen Unterricht ertheilen lässet, und grosse Prämien für Akerbau ausgesezt hat.
Unweit Cullen ist das Schlachtfeld an der Boyne, wo Wilhelm III. den entscheidenden Sieg über Jacob II. Parthei erfocht. Die Protestanten hatten sich während der Schlacht auf einen Hügel versammelt und erwarteten ängstlich den Ausgang, vor dem die Bestimmung ihres eigenen
Es ist mir in Dublin und bei den grossen Anstalten für die Vermehrung und Bequemlichkeit des Handels, bei den ungeheuren Summen, die das Parlement iährlich für Canäle und andere öffentliche Unternehmungen ausgiebt, bei den hohen Prämien, welche die Societät in Dublin zur Aufmunterung des Akerbaues vertheilt: Es ist mir bei dem vielen, was die Regierung für diese Gegenstände thut, recht lebhaft aufgefallen, wie unzwekmässig alle diese Anstalten sind. In England ist nicht der zehnte Theil von dem allen geschehen, und England ist das Land der Industrie. Irland das Land des Elends und der Trägheit. So geht es fast allen Staaten auf dem festen Lande, weil höchste civil Freiheit und Gleichheit allein Industrie hervorbringen kann und sie nach einer gewissen Zeit unfehlbar hervorbringt.
Was diese Wahrheit noch auffallender macht, ist, daß Irland verhältnismässig sehr viel weniger Heide und nicht urbares Land hat und daß im Ganzen das Land viel besser ist als in England. Sie kennen weder Sand noch steifen Leim. Die
Noch mehr; es sind sogar verhältnismässig mehr grosse Landverbesserer in Irland als in England. Auch diese sind es nicht, nicht die Hundert aufgeklärter, industrieuser Menschen, die Million ist es, die das Land reich oder arm, glüklich oder unglüklich macht. Nicht Watt, nicht Arkwright nicht Wedgwood machen die Engländer reich. Man mache die Millionen in Deutschland so sicher des Genusses aller Vortheile des Lebens, und die folgende Generation wird die Watte, Arkwrights, Wedgwoods hervorrufen, bereichern, benuzen, die iezt unter uns
waste their sweetness in the desart air23
Es ist ein thörigter, eitler Gedanke, daß ein oder zehn sogenannte grosse Männer das Glük der Nation anders, als durch das langsame Einwürken auf ihren Geist begründen.24 Es ist der Sinn der Nation, der ihr Glük befördert und der bildet sich selbst, wenn nur die Hindernisse unserer verkehrten gesellschaftlichen Ordnung aus dem Wege
Die Wege sind in Irland überhaupt sehr gut, aber auf der grossen Strasse von Belfast nach Dublin, Cark {Cork}, Waterford, Limmerik {Limerick} vortreflich, die Wirthshäuser so gut wie in England. Allenthalben wo der privilegirte Reiche und Adliche lebt, geht, fährt, ist alles vortreflich, nur wo die Nation, wo der Mensch des Landes eigentlich lebt, sieht man den Contrast des Mangels und Elends. Es ist unbeschreiblich wie das gegen das glükliche England absticht wo alle Annehmlichkeiten des Lebens, Comforts of life, so vollen Maasses von der Nation genossen werden und wo der Genuß des Luxus der Industrie so vortheilhaft ist, und so viel zu dem Besten des Staats beiträgt.
Auf dem Wege nach Limmerik {Limerick} sind die Bauerhäuser besser und die Pachtungen grösser; minder Elend aber minder und nicht so hübsche Einwohner. Häufige Ruinen von Schlössern und Abteien,
In Limmerik ist eine Gasse, die eine Meile lang, sehr schmuzig und erstaunend voll Menschen ist. Es waren zehntausend Mann aus dieser Gegend recrutirt und in voller Beschäftigung sich zu exerciren. Die neue Stadt ist sehr angebauet, einige Häuser sind recht hübsch. Die Magazine für Korn und Fleisch sind besonders erstaunlich groß. Der größte Kaufmann des Orts ist catholisch. Wenn bisher der Catholische Landbauer durch die zur Schande der Menschheit so lange bestandenen Geseze in stetem Elend erhalten wird, so stehet sich indeß der Catholische Kaufmann so viel besser. Die Maiorität, durch die allein der Verkäufer in einem Lande reich werden kann ist catholisch und kauft nur von ihren Glaubensbrüdern. Sie arbeiten besser für sie, bezahlen sie in allen schlimmen Fällen, wo nur die Protestanten verliehren. Sie üben unter sich alle Tugenden der Treue und Anhänglichkeit, durch die allein Menschen, die unter gleichem Druke leben, mit einander verbunden sind, wie bei uns die Juden. Auch leben selbst die Reichen
Eine Tagesreise von Limmerik liegt der See Killorery;25 Eine der größten Natur Erhabenheiten. Es ist würklich überraschend, hier in einer wilden Ekke Irlands Anstalten für den angenehmen Genuß des Sees zu finden, die man nirgends in Europa antrift; bequeme Chaloupen {Schaluppen} von verschiedener Grösse; erfahrne Schiffer, denen man sich bei manchen gefährlichen Stellen der Schiffarth auf diesem See sicher anvertrauen kann; zwei recht gute Waldhornisten, die auch allerlei andere Instrumente spielen; kleine Canonen, um das Echo zu hören; Lusthäuser auf den Inseln, wohin man sein Frühstük und Mittags-Essen auf diesen Wallfahrten, die immer den ganzen Tag dauern, bringen lassen kann. Der Lord Kenmare dem der größte Theil der Gegend um den See und des Sees selbst gehört, hat dieses alles eingerichtet.
In dem Park gehet man neben dem klaren rauschenden Strom, an beiden Seiten von steilen
In dem Park des Obersten Herbert hat man eine herrliche Aussicht über die Abtei auf den Mittelsee, in einer schönen Abwechselung von Wiesen und Holz, Thal und Hügel. Prächtige Gruppen von Eschen, Hülsen {Stechpalmen} und Erdbeerbäume mit Blüte und Frucht. Rechts flaches Ufer mit vieler Cultur, links die braunen Felsengebürge, welche den obern See deken, dessen hohe Berge hinter den braunen Massen wie lichte Wölkchen durchscheinen. Vor dem Hause war eine schöne grüne Ebene (Lawn) Marmorfelsen, roth und weiß, aber schreklich kühne Massen, traten in den See hinein, überall wo nur ein Pflänzchen hatte wurzeln können, mit Sträuchen aller Art bedekt. Das milde Clima, die feuchte Luft und der häufige Regen sind der Vegetation der Stauden und Gräser ungemein vorteilhaft. Man hat von der Schönheit der grünen Farben keinen Begrif, wenn man nicht Irland gesehen hat. Der schöne englische Rasen ist matt und grau in Vergleichung. Die reiche volle Runde ieder Staude ist unglaublich. Die starke Vegetation auf den Felsen ist charakteristisch: mit Epheu bedekt und mit Arbutus bewachsen ist ieder ein diker Wald, wundervoll durchschlungen mit Laub und Stämmen, die sich oft sehr sonderbar winden, um mit der Wurzel eine Felsenspize zu fassen, oder ihr
Ein Boot mit sechs Ruderern und mit zwei Hoboisten besezt und mit kalter Küche versorgt, ruderte uns nach einer dik mit schönen Bäumen bewachsenen Insel. Am hohen Glena gehet ein schreklicher Strom durch eine alte malerische Brüke; hier mußten wir aussteigen und die Leute zogen das Boot gegen den Strom durch die Brüke. Der See ward enger, die Felsen sahen kühn durch ihre bunten Deken durch. Der Canal wendet sich kurz vor einem Felsen (Eagle's Nest, Adlers Nest). Dieser Felsen scheint von iedem andern Punkte des Sees niedrig, hier äusserst schön und groß; fast perpendikulär, hervorragende Massen in der Mitte; kühne Contours. Der graue Felsen steigt in wilder Maiestät aus dem diken Wald empor, der steil bis zur halben Höhe heranwächst. Die Sonne stand hinter dem Felsen
Nach diesem Concert, das allein der Reise werth ist, fuhren wir durch eine drei Meilen lange Scene von mannigfaltigen Felsen, nakt und wild fast ohne Baum durch einander geworfen. Wir fingen einige schöne roth geflekte Forellen mit der Angel. Unsere Hoboisten spielten Irländische Gesänge, die wie die Schottischen melancholisch und klagend sind, aber nicht so durchaus auf eine Weise gehen, sondern mehr Abwechselung und Harmonie haben. Wir sahen fünf oder sechs verschiedene Gründe von Bergen. Die schroffen Gipfel thürmten sich einer über den andern empor. Eine unglaubliche Menge Inseln. Alle Felsenmassen bis ans Wasser voll Blüten und Laub, gelb und grün, und der immer grüne Arbutus mit seinen weissen Blumen und rothen Beeren, machten einen lieblichen Vorgrund. Die Sonne beleuchtete die Felsenscene. Die weissen Gemsen kletterten an den Spizen der blauen Berge herum.27
Der obere See in den wir nun kamen, ist nur klein und vollkommen mit Klippen eingeringt; er enthält eine Menge Inseln. Auf einer stiegen wir aus. Ein kleines Haus wird hier von einem wohlhabenden Manne aus Cork bewohnt, der in der Begleitung eines einzigen Bedienten, so lange die Jahreszeit es erlaubt, den ganzen Tag entweder auf dem Gebirge mit Gemsen- und
Wir eilten zurück nach dem untern See, glitten leise fort bis zum Adlers Nest, eagle's nest, hinter uns Nebel, der Vorgrund helle. Kein Pinsel kann die romantischen Wirkungen darstellen, welche die verschiedene Densität der Luft in den von Felsen umgebenen Seen hervorbringt, wenn unerwartet die Sonnenstrahlen durch die Öfnungen brechen. Immer näher und näher traten die Berge hervor; Alles um uns so stille! Nichts als das Rauschen der Bäche, Gesang der Vögel, Plätschern der Fische an der Angel, zuweilen der schöne doppelte Nachhall des Horns. Wir schossen unter der Brüke, bei der wir vorher ausgestiegen waren mit dem Strome durch mit einer unglaublichen Schnelligkeit, sanken, hoben uns wieder, und die Brüke war weit hinter uns, ihr nach schienen Bäume und Felsen zu fliehen.
Auf dem Untersee öfnet sich eine grosse Scene. Der weite See, links der Glena und der Tomis, drei Meilen lang mit dikker üppig bewachsener Waldung bedekt. Herrliches Gemisch von Grün bis zum Wasser hinunter; hinter den dunkeln Eichenblättern das lichte Grün der Buchen. Ein schöner Regenbogen reisete eine Stunde lang mit uns. Am Fusse dieses grossen Waldes liegt eine liebliche
In Millstreet erzählte uns ein Reisender, es sei ihm selbst begegnet in Connaught für einen Einwohner28 (Hearth money collector,) genommen zu werden; die Einwohner der Dörfer hatten sich mit ihrem eisernen Topfe, fast dem einzigen Geräthe das sie besizen, hinter Heken und in Gräben verstekt. Der Haß gegen den Sprecher und den Canzler ist unter den niedern Ständen algemein, man beschuldigt sie, die wohlthätigen Würkungen des Widerrufes der harten Geseze gegen die Catholiken zu hindern. Grattam {Henry Grattan} wird sehr geschäzt; der Herzog von Leinster ist allgemein beliebt. Die Unzufriedenheit ist so groß, daß die Leute sich gern mit den Franzosen vereinigen würden. Die Landbesizer oder ihre Verwalter (Stewards) rechnen den armen temporairen Hüttenbewohnern ihre Arbeit nicht höher als täglich etwa sechs Pence an, und dagegen ihr bisgen Cartoffelland so schreklich hoch, daß die armen Leute 6 Monathe von Cartoffeln, Heeringen und Wasser leben. Ihr Zustand ist so gut als Sklaverei, weil ein Bauer (Cottager) der seinen Herrn verlassen hat, von keinem andern aufgenommen wird. Auch arbeiten sie wie Sklaven, das heißt, schlecht. Wir sahen einen Mann der Steine von einem Aker sammeln solte und diese Arbeit sizend verrichtete. Diese Menschen sind es, die emigriren.
Dabei verliert das Land nichts und der Mensch gewinnt. Es würde sehr unklug seyn, die Auswanderung zu verhindern, wenn es auch nicht die schreindste Ungerechtigkeit wäre.
Ein Leichenzug kam durch ein Dorf. Der Sarg stand auf einem Wagen, neben ihm sassen zwei Frauen und schlugen unter lautem Heulen beständig auf den Sarg oder auf ihre Brust. Eine grosse Menge Männer und Weiber folgten. So wie eine des entsezlichen Schreiens müde war, sezte sie sich auf einen Wagen oder hinten auf ein Pferd. Wo der Zug vorbeigehet, schliessen sich die Leute an den Zug an, fragen blos, ob es eine Frau oder ein Mann ist, und stimmen dann in das Klagegeheul ein, welches eine Lobrede des unbekannten Verstorbenen ist, zu der sie nur das einzige Faktum, brauchen, daß er oder sie gelebt habe und nun gestorben sey. In iedem nächsten Dorfe gehen die des letztern Dorfes zurük.
Wenn der Bauer Geld hat, sagte uns ein Mann, der funfzehn Meilen hinter Killareny {Killarney} wohnte, so belegt er es lieber29, als daß er das Land verbessern sollte. (das ist wie bei uns seufzte ich.) Kann er ein Paar Hundert Pfund verzehren, so verläßt er seinen Stand und verthut sein Geld. Eitelkeit allenthalben. Die respektable Mittelklasse existirt nicht. Nichts thun, nicht
Die Aussicht von der Höhe auf Cork den Fluß und die grünen Höhen mit Landhäusern bedekten Ufer ist vortreflich. Die Stadt ist groß. Der alte Theil und besonders in der Schlachtzeit schmuzig, der neue sehr gut gebauet. Auch hier sind wie in Dublin die neuern Volontairs gewesen. Das Volk ist gegen die Auflage des Zehnten aufgebracht. Andere sind es gegen die mangelhafte Representation. Jederman schämt sich seines Standes, weiß also eigentlich nicht was er will und die Maiorität ist elend, voll Unmuth über lang erlittenen Religionsdruk. Es sind nur 15000 Mann Miliz im Lande, die vielleicht nicht einmahl gegen die Franzosen, gewis nicht gegen ihre eigenen Mitbürger, fechten würden.
Die Protestanten besorgen hier 30 daß die Catholiken zu mächtig werden. Diese sind nicht mit dem zufrieden was sie erhalten haben. Die Regierung hat sie sich durch diese Concessionen zu Freunden machen wollen. Sie beklagen sich über die ungleiche Repräsentation im Parlament. Es
Am Wege nach Passage standen mehrere von Soden erbaute Häuser; neben welchem gewöhnlich ein Bettler saß und mit lautem Geheule Almosen verlangte. Der Fuhrmann sagte, dieses wären zufällige Wohnungen (occasional houses) die diese Leute sich am Wege baueten, sie begäben sich von einem Orte zum andern, ihr Geschäfte wäre sehr einträglich, a very good trade; eine Bettlerinn dieser Art habe so viel gesammelt, daß sie 300 Pf. St. auf Zinsen gelegt, womit sie ihre Tochter ausgestattet. Sie seze das alte Handwerk fort.
Von Keilworth {Kilworth} fängt das schöne Land von Tipperory {Tipperary} an, welches 24 Meilen bis Colum {Clonmel}, wo Sterne geboren ward, fortgeht. Die Wohlhabenheit der Einwohner ist hier grösser, ihre Hütten sind besser, so auch ihr ganzes Geräthe, eine unwiedersprechliche Folge der grossen Weizenkultur. Wir fanden bald, daß wir auf einer grossen Poststrasse waren. Die Wirthshäuser waren gut, die Wirthe aufmerksam. Chaisen und Pferde gleich fertig. Die Wege vortreflich.
Längst der Suir hin sahen die Pachthäuser reinlich und bequem aus, Landsize (Gentleman's houses) in Menge. Der Rasen ist ungemein schön. Am Kay in Waterford ist die Suir gegen 100 Fuß breit. Die Ufer gegen über sind steile Felsen oder grüne mit Heken durchzogene Hügel. Eine hölzerne Brüke ist von Cox aus Boston gebauet, eben dem der die Brüke in Derry angelegt hat.31 Eine Inschrift lehrt, daß sie 830 Fuß lang, 40 Fuß breit ist, 43 eichene Pfähle hat, die bei niedrigem Wasser 37 Fuß unter Wasser stehen; daß sie ohne Hülfe des Parlaments durch Privat Unterzeichnung für 30000 Pfund Sterling gebauet, im August 1792 angefangen und im April 1793 geendigt ist, einem Jahre das für das Wohl Irlands durch die Aufhebung des Religionsdruks unter dem die Catholiken lebten, so merkwürdig sey. Die Aussicht auf beiden Seiten der Brüke auf die hohen Felsen, welche den Fluß und die Stadt einschliessen ist so wie der eine Meile lange Kay äusserst schön. Wären diese Anhöhen bepflanzt, so wäre die Lage des Orts eine der schönsten in der Welt. Menschen, wo ihr könnt, pflanzt Bäume, ihr sichert euch die Erkenntlichkeit der Nachkommenschaft. Macht Wege und Canäle, und ihr thut mehr Gutes für euer Vaterland, als die kühnste Einbildungskraft zu hoffen vermag.
Die Einwohner sind meistens Catholiken und sehr ruhig.
In Carlow konnte man eine Banknote von Cork von 10 Pf. St. nicht wechseln. Wir waren in nicht geringer Verlegenheit. Endlich trafen wir einen Quäker, der Apotheker des Orts war. Im ganzen Hause war alles ungemein reinlich, als wenn wir in England gewesen wären. Er antwortete: Friend, I'll not leave thee in distress. I do not know the note, but thou doest bear an honest face32 gab das Geld und bat uns zum Mittagsessen. Der Name dieses guten Quäkers ist James Pough.
Welch eine Fahrt bis Lucan, aus dem Phönixpark hinunter in ein Thal durch das sich die Liffey so heimlich, so ruhig schlängelt! Die Hügel heben sich sanft an beiden Seiten, hier eine mit Baum Massen, und Buschwerk besäete Weide, dort malerische Felsen oder grüne Hügel und dike Waldung bis tief ans Wasser, die reichste Dekoration in der Natur! Felsen mit gedrängter Vegetation behangen, Gestein mit Wald bewachsen, Blüten über Marmorfelsen. Hier liegt eine rauchende Eisenhütte unter dem Schatten dunkler
In Cartown {Carton} hat der Herzog von Leinster einen Park von 900 Äker (acres) aber nicht sehr alte Bäume und wenig Abwechselung in dem Falle des Bodens. Ein grosses schönes Haus mit einigen guten Gemählden. Von einem Thurm übersieht er 60,000 Aker seines Landes. Er ist ein guter, schlichter, sehr beliebter Mann. Connolly's Haus, Castleton, drei Meilen von da ist eines der schönsten Privathäuser in Großbrittanien. Man sieht daß der Onkel des Besizers es gebauet hat, als er aus Italien kam.
The Glen of the Dargle war noch iezt eine der schönsten Scenen, die wir zu sehn hatten, ehe wir Irland verlassen durften. Es ist wieder nichts als Felsen, Busch, Bäume, Wasser; aber was kann die Natur aus dem allen nicht zusammen sezen? Wie einfach in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit erreicht die Künstlerin mit so wenig
Wir gingen einen schönen Weg zum Park von Powerscourt. Ein unglaubliches Grün! Es ist als ob alle Bäume noch einmahl so starke und so viele Zweige, noch einmahl so große Blätter noch einmahl so viele hätten als in England. Alles was wachsen kann, drängt sich hervor und rundet sich in Massen von unglaublichem Reichthum. Man geht am Ufer des Flusses zwischen zwey grossen Bergmassen hinein. Je weiter vom Hause desto wilder die Gegend, aber üppig reich, wie Vaillant die Wälder beim Kap beschreibt,34 die kein menschlicher Fuß betreten hatte. Baum auf Baum wachsend, Wald aus Felsen. Viermahl fuhren wir durch den reissenden Strom. Das Wasser schwoll iede Secunde durch die gelbe Flut in den klaren Strom. Wir hatten noch eine Meile zur Cascade. Der Steg der ehedem bei der fünften Überfahrt gewesen, war schon vor einigen Jahren weggeschwemmt und nach Irländischer Art nicht wieder hergestellt. Diese Waldströme wachsen oft 20 Fuß in kurzer Zeit an, und wir hatten weder Lust eine regnigte Nacht im Walde zuzubringen noch das Wasser herunterstürzen zu sehen, dessen Fluten uns beim Versuch durchzufahren wegschwemmen würden.
In Dublin gingen wir zu einem reichen alten Catholiken und dem ersten Kaufmann in Irland.35 Man erkennt in ihm den in der Unterdrükung erzogenen Mann und das Land, das es noch nicht versteht, Industrie und Redlichkeit in iedem Stande zu ehren. Er zeigte uns seine Waarenlager, die mit den Höfen drittehalb36 Äker Landes einnehmen mit der Freude eines Mannes, der Fremden gern beweiset, wie viel er mehr werth, als geachtet ist. Oft sind mir einige unserer rechtlichen Juden dabei eingefallen, die freilich lange nicht so gedrükt und ungerecht behandelt werden, als hier die Catholiken. Wir gingen mit einem Lichte in der Hand in den unterirdischen Weingewölben, in denen sich unser Gang auf einige Stunden hätte verlängern können und wo man sich ohne Führer verirrt hätte.
James Keogh37 und Byrne waren vor zwei Jahren von der Versammlung der Catholiken nach London geschikt, um die Aufhebung der unwürdigen Geseze zu bewürken, die das irländische Parlement, regiert von Partheigeist, nicht aufgeben wollte, und wurden ietzt aufs neue abgesendet, um dem Könige die Klagen der Catholiken über Lord Fitzwilliams Zurükrufung vorzulegen. Henry Flood38 war auch bei diesen Geschäften gebraucht worden und hatte manches zur nähern Beleuchtung der Lage der Catholiken geschrieben.
Diese Männer sprachen über die Ursache des Elends in Irland mit Wärme, und wohl auch mit der Einseitigkeit, die man von Leuten erwarten kann, welche ihr Leben damit zugebracht haben, dieses Elend darzustellen, die nicht ganz zufrieden mit dem, was ihnen eingeräumet ist, über die Hindernisse in Verzweiflung sind, die ihnen die izzige Administration in den Weg legt; Diese Männer sind in einer traurigen Lage, zwischen einer Regierung, die sie für die Häupter der Unzufriedenen ansieht, und einigen Millionen halb freigelassener Sklaven, die sehr bald diese Männer selbst für erkauft ansehen werden, wenn sie sich der Anarchie widersezen wollen, die sie nicht intendirten, die aber immer die Folge der Nachgiebigkeit des schwächern Unterdrükers gegen den stärkern Unterdrükten
Man beschwerte sich darüber, daß Mr. Foster und Lord Fitzgibbon mit ihrer Parthei und den Aristokraten, absichtlich Unruhen angerichtet haben, um die Regierung zu bewegen den Catholiken, daß heißt der Nation, nicht ein Mehreres zuzustehen und sich Gelegenheit zu verschaffen sogar das zu nehmen und einzuschränken, was die Regierung ihnen den Worten nach zugestanden hatte. Letzteres indem diese Parthey 1) Alle Unterdrüker schüzt 2) die strenge Betreibung der Auflagen beibehält. 3) Bei der Aushebung der Miliz nicht erst bekannt macht, wie viel Mann gefordert werden, sondern vorsezlich den Glauben veranlaßt, sie würden alle angeworben, um Gelegenheit zu haben, das Zusammenlaufen der Unglüklichen, die aus ihren Häusern flüchteten, als Rebellion anzusehen und auf sie schiessen zu lassen. 4) Bei der hierauf erfolgten Inquisition die Aussagen der elendesten Verbrecher gegen solche Häupter der Unruhen ermuntert, die bei der sogenannten Emancipation der Catholiken, die thätigsten gewesen waren. 5) Niemals die Mittel des Unterrichts und
Sie sagen, daß der Irländer indüstrieus sein würde, wenn man ihm freie Hände liesse, durch seine Indüstrie wohlhabend zu werden, die einzige Bedingung, unter der iene40 andere Nation arbeitsamer
In den südlichen Provinzen sei mehr Geld seitdem mehr Korn gebauet wird, der Pächter sei aber dadurch nicht viel reicher, weil die Pachtsumme ihm immer erhöhet werde. Fiele denn das Produkt, so sei der Pächter ruinirt. In England wird nirgends die Pacht erhöht, wenn nicht unpartheische Männer und der Pächter selbst die Erhöhung billig finden; es ist iedem Landbesizer zu viel an der Achtung und Liebe der Menschen gelegen, unter denen er lebt. Der Engländer will überhaupt, daß ieder seines Lebens froh werde. In Irland sind die Pachtzeiten kurz, oder wohl gar nur iährlich; der Pächter und Land Eigner
Sie sagen ferner, der Irländer sei nur unzufrieden wenn er gedrükt und schlecht behandelt werde, sei dankbarer, wie irgend ein anderer, für gute Behandlung, (das habe ich oft erfahren;) liebe die Adlichen, die ihn nur nicht drüken wie z. B. den Herzog von Leinster, Lord Glendower, des Grafen Moiras Bruder.41 Ihre Unwissenheit komme daher, weil die Catholischen Schulmeister nur erst seit kurzem ohne Furcht vor Gefängnis Strafe unterrichten könnten; sonst war an manchen Orten auf dreissig Quadrat Meilen kein Schulhalter.
Die Sache ist, daß die kleinere Zahl der Protestanten, gegen deren Willen die Emancipation durchgesezt ist, allen Einfluß auf die Regierung hat, und daß sich diese Parthei nicht allein vieler
Die Dubliner Societät, deren Aufseher der D. Lyster42 ist, hat erstaunlich viel gethan. Ihre Geschichte gut geschrieben, würde ein äusserst interessantes Buch sein. Sie hatte anfänglich nur 1000 Pf. St. jährlich und that damit mehr als nachher, wie sie 10,000 Pf. vom Parlement erhielt. Zuerst beschäftigte sie sich vorzüglich mit Akerbau; zwischen 1760 und 1770 aber war sie fast nur für Manufakturen thätig. Hier that sie häufige Misgriffe, wie iede Regierung, die denienigen Handel oder dieienige Fabrik aufmuntern will, die sich nicht selbst heben und erhalten kann. Nicht zu viel regieren, ist eine goldene Regel, die aber zu sehr mit allen Schwächen der menschlichen Seele im Widerspruch stehet, um von
Die vielen öffentlichen Anstalten sind in Irland, wie überall, ein Beweis, daß man Unrecht hat, Palliative für Heilmittel anzusehen, und das, was die Würkung des Geistes der Nation sein sollte, zu Mitteln machen zu wollen, diesen Geist zu erwecken. Nirgends mehr Charities, nirgends mehr Bettelei. Nirgends mehr Geld durch öffentliche Gebäude und Canäle unter die Leute
Zeit und Kräfte sind alles, ihr Produkt ist das grosse Kapital von dem die Menschheit lebt; sie sind es, die bei iedem Kauf bezalt; bei iedem Genuß realisirt werden ihre sorgfältige Anwendung macht glükliche Menschen, blühende Staaten; ihre Vernachlässigung unglükliche Creaturen, arme Länder.
Nichts, gar nichts kann die Exertion dieser Kräfte hervorbringen, als Erziehung, die die Mittel giebt; vollkommene Freiheit in Anwendung dieser Kräfte; Sicherheit, Ehre, Ruhe im Genuß des Erworbenen.
Wer etwas anderes vorschägt, ist einer von
1) Unter Erziehung verstehe ich Aufmerksamkeit auf die Erhaltung der Gesundheit und gesunde Nahrungsmittel Unterricht in der Sprache, im Schreiben, Rechnen, und der Mechanik und Chemie in so ferne sie auf alle gewöhnlichen Arbeiten des gemeinen Lebens angewandt werden sollten Kenntnis iedes besondern Geschäfts, durch zwekmässige Anstalten auf alle mögliche Art erleichtert Kenntnis der Geseze unter den man leben soll, und lebhaftes Gefühl für sittliche Grundsätze (innres Recht,) die das Complement dieser Geseze (Vorschriften des äussern Rechts) sind.46
2) Freiheit in iedem Gebrauch dieser Kräfte, wo sie nicht die Rechte eines andern stören; ich meine allgemeine äussere Rechte, im Gegensaz der Monopolien, die ein verderbter Sprachgebrauch allein Rechte genannt hat. Es ist eine der tausend üblen Folgen der nicht mehr für bessere Zeiten passenden Feudalregierung, daß iedes natürliche äussere Recht nur in so ferne gilt, als es durch sogenannte wohlhergebrachte47 Rechte und Privilegien bestätiget wird, daß alles, was einigermassen frei wird, es durch diese Ausnahme ist und alles bis auf die wenigen Gegenstände der Industrie, die eine Erfindung späterer Zeiten sind, Corporation,
3) Sicherheit im Genusse. Weder der Staat noch weniger irgend ein Privatmann muß das kleinste so wenig wie das größte Eigenthum angreifen dürfen; aber auch bürgerliche Ehre muß in iedem Stande erlangt werden können; nichts muß über den Einfluß irgend eines Mannes in bürgerlichen Geschäften entscheiden, als seine Fähigkeit und die öffentliche Achtung für seinen Charakter.
Wenn durch dieses alles nur das sechste statt des fünften Korns in einem Lande wächst, wann dadurch der Arbeiter nur täglich eine Stunde mehr arbeitet; nur in derselben Zeit um 10 p. C. bessere Arbeit macht; wenn der Reiche eine gute Zinse für sein Capital, der Mann von Talent eine sichere Belohnung für seine Anstrengung findet; wenn iener Geist täglich und fortdauernd wirkt: was könnte eine solche Nation nicht; was haben die Engländer nicht gekonnt! Bis diese sichern und einzigen Mittel auf den Volksgeist gewirkt haben, muß der Staat allerdings etwas thun, um das iezige Übel zu erleichtern; Palliative gebrauchen, um Symptome zu schwächen, die auf den Zustand der Krankheit selbst zurük wirken würden, obgleich auch hier der
Bevölkerung allein macht nicht den Reichthum des Landes, sonst wäre Irland reich; nicht das Glük des Landes, sonst wäre Irland glüklich. Es ist nicht wahr, daß Bevölkerung nur da zunimmt, wo mehr Menschen bei einander wohnen und fortkommen können denn obgleich iährlich 20,000 Irländer auswandern, nimt die Volksmenge doch zu, und das Verhältniß der Gebohrnen zur Volkszahl ist grösser als irgendwo. Es sind geübte und wohlangewandte Kräfte, die Vervollkommnung und Glük schaffen. Da durch heben zwischen 5 und 7 Millionen Menschen (Price vertheidigt die erste und Chalmers die zweite Angabe48) einen iährlichen Tribut von der ganzen Welt, der sie Genuß für ihr Geld geben, haben eine beispiellose Maße Menschenglük hervorgebracht, haben reiche Ernten auf dürren Feldern gezogen, und den Boden der Erde durchwühlt, um den erbeuteten Metallen einen oft tausendfachen Werth zu geben.
Es ist aber doch eine interessante Frage, wie es zugehe, daß die Bevölkerung Irlands so ansehnlich ist.49 In einer Aufzählung, die in den Kirchspielen
Und dies ist dann wieder ein demüthigender Beweis unserer Barbarei, und unserer verdorbenen Sitten. Daß nur einige Mängel weniger da sind, als in andern Europäischen Städten, hebt in Rüksicht auf Bevölkerung alle üblen Folgen des Elends und der Bedrükung auf.
Es sind keine Armengeseze, Poorlaws da, die, wie in England, einen Armen verhindern, da zu wohnen, wo er als Taglöhner etwas verdienen könnte, weil das Kirchspiel das Recht hat, einen Mann zurük zu weisen, den es, wenn er verarmte, ernähren müßte. Der Irländer zieht mit Weib und Kind von einem Ende der Insel zum andern, wenn für ihn mehr zu verdienen ist.
2) Nichts steht ihrer Emigration im Wege, und bei ihrer Gewohnheit zu emigriren, können nicht leicht irgendwo zu viele Menschen sein. Wenn doch die eingeschränkten Politiker, die durch das Verbot der Auswanderung der Menschen das erste aller Rechte nehmen wollen, die Gesellschaft verlassen zu dürfen, in der er sich nicht mehr glüklich fühlt, bedächten, daß sie für die Vermehrung der Volksmenge selbst nicht besser sorgen können, als indem sie den Unzufriednen Plaz machen lassen für
3) Das, was unsere Sitten zu Nothwendigkeiten eines glüklichen Lebens gemacht haben, ist hier noch nicht nothwendig geworden. Haben sie eine Hütte, eine Kuh und ein Schwein so heirathen sie und der schönste Theil des Lebens wird nicht ehelos zugebracht. Der Staat bekömmt viele und schöne Kinder. Es ist eine der schwersten Aufgaben der politischen Öconomie, den Punkt zu bestimmen, bis zu welchem es wünschenswerth wäre, daß die Sitten gewisse Convenienzen zum ehelichen Leben nothwendig machen. Zu viel macht eine Menge eheloser Menschen und verdirbt die Sitten; zu wenig tödtet, was noch viel wichtiger ist, als alles, den Reiz zur Thätigkeit, ohne den sich der Keim unserer Perfektibilität nicht entwikeln kann. Ich denke, daß dieses nicht ohne Beziehung auf Localität auszumachen ist. Klima, Regierungsform, Erziehung, Kapital der Indüstrie
4) Natur spricht allenthalben so laut, wo durch Gewohnheit geheiligte Misbräuche ihr nicht im Wege stehen. So hat hier die Leichtigkeit, mit der zwei iunge Leute sich in den Ehestand wagen dürfen, die Gewohnheit, früh zu heiraten, so sehr zur Sitte gemacht, daß es fast eben so selten ist, ledige Bauerknechte, Kutscher, Gärtner und Bediente zu sehen, als bei uns verheiratete. Es ist merkwürdig, daß der Irländer, der sich tausend Bedrükungen anderer Art zu gute hält, eine, der wir uns täglich schuldig machen, doch für so unrecht hält, als sie wirklich ist, nemlich; einer so grossen Zahl von Menschen die Befolgung des ersten Gesezes so unmöglich zu machen, welches die Natur so unverkennbar mit unserer Sinnlichkeit
5) In Irland ist der Anfang ieder Ehe glüklich und in keinem Lande währt der Rosenmonat (Honeymoon) so lange und wird so völlig genossen. Aber bald zeigen sich die Folgen des Mangels der Indüstrie, dessen Ursachen ich oft angeführet habe; nach einigen Jahren sind alle Blüten gewelkt, die aus diesen Hütten zu sprossen schienen; stumpfes Elend ist an die Stelle hofnungsvollen Muths getreten, und in 15 Jahren müssen die Früchte dieser Ehen größtentheils auswandern, wie aus den Gartenbeeten die aus den Saamen gezogenen Bäumchens verpflanzt werden müssen, wenn sie nicht verkrüppeln sollen. Daß bei dem Elend der Eltern die Kinder noch bis dahin Gedeien haben, liegt in einer positiven Ursache. Diese Ursache ist der allgemeine Kartoffelbau, und die Gewohnheit, den Kindern täglich satt Milch und Kartoffeln zu geben. Der Topf mit gekochten Kartoffeln steht den ganzen Tag da. Die Kanne
Würde nicht mancher Staatsmann oder Gelehrte, mancher Politiker und Kaufmann, mitleidig lächeln, wenn ich ihm sagte, was ich für vollkommen wahr halte, daß die Wahl der Lebensmittel einen solchen Einfluß auf das Glük einer Nation hat, daß der Verlust aller Colonien der Engländer ihnen nicht den 10ten Theil so viel schaden würde, als der Verlust der Kartoffeln und des Rübenbaues, oder daß der, der sie alle für Irland erobern könnte, dem Lande minder nüzen würde, als wenn er den Gebrauch des Biers statt des Whiskey und Brantweins einführen könnte.
Zu den mannigfaltigen Bedrükkungen, die Irland ertrug, und zu den Beispielen der Misgriffe des Kaufmännischen Monopoliensystems, welches Hume und Smith50 seit etwa dreißig Jahren in seiner ganzen Schädlichkeit dargestellt haben, welches aber leider noch immer die tiefe Weisheit der meisten europäischen Cabinetter ausmacht, gehört die Negotiation mit Irland über ihre zunehmenden Wollenfabriken. Kein Land schikt sich dazu besser, Spanien ausgenommen: keines hat bessere Wolle. Anno 1698 bat das englische Unterhaus den König Wilhelm III. diese Fabrik zu stören, er versprach es und die Irländer wurden gezwungen, einen hohen Zoll auf die Ausfuhr ihrer eigenen Fabrikate zu legen. Anno 1699 musten sie die Ausfuhr gänzlich verbieten, ausser nach England, wo vorher ein Zoll auf die Einfuhr gelegt war, der einem Verbot gleich kam.
Wenn noch irgend ein Beweis aus der Erfahrung darüber nöthig seyn könnte, daß iedes indüstrieuse Land wohl thut, allen fremden Manufakturen die Conkurrrenz mit den ihrigen zu erlauben.
1) Weil es das sicherste Mittel ist, die ihrigen so gut und so wohlfeil zu machen wie möglich, und ihre Fabrikanten zu nöthigen, alle ihre Kräfte zu diesem Zweke zu verwenden:
2) Weil das Land selbst dadurch am sichersten lernt, wie es sein Kapital und seine Kräfte vortheilhaft
3) Weil es den Absaz dieser ihm eigenen Produkte in eben dem Verhältnisse vermehrt, als seine Nachbaren sich bereichern: Wenn dieses alles noch eines Beweises bedürfte, so würde ich auf das Faktum verweisen, daß die englischen Exporten nach Irland gerade in dem Maasse wie der Wohlstand und die Fabriken Irlands zugenommen haben.
Die Regierung wendet grosse Summen an öffentliche Anstalten, und doch sind in diesem Lande die Ernten ärmlich. Die Einwohner elend und alles so wie es es aus dem bisher gesagten nur zu deutlich geworden seyn muß, weil das Gesez weder Person noch Eigenthum mit gleicher Kraft beschüzt. Daher
1) Die unseligen Middlemen. 2) die Absentees, 3) die Bedrükung des Landes überhaupt, die Muthlosigkeit in allen Classen. Daher durften gegen die Maiorität der Nation 100 Jahre lang Geseze subsistiren, die ewig die Schande der Menschheit seyn werden. Dadurch wurden alle Kapitale verscheucht, alle Kräfte gelähmt, die allein die Ursache eines hohen Produkts sind.
Über die ersten Ursachen oder Folgen der Bedrükung ist genug vorgekommen, ich muß nun noch etwas über die Geseze die Catholiken betreffend sagen, ohne deren Kenntnis die Lage dieses Landes unerklärbar ist. Nach diesen barbarischen Gesezen, wodurch man die Catholiken bekehren oder mindestens unteriochen wollte, und die die Minorität der dreimal stärkern Maiorität auflegte,
1) wurden alle Catholiken entwafnet.
2) Ihre Kinder konnten nicht auf der Universität in Dublin studieren, (und sie ist die einzige im Königreiche)51 keine Katholische Universität oder Gymnasium durfte errichtet werden; kein festes Einkommen ward für irgend einen katholischen Schulhalter ausgesezt. Diese Einrichtung verdammte 3/4 der Nation zur Unwissenheit, freilich zu keiner viel schlimmern, als in manchen Gegenden auf dem festen Lande; aber nirgends hat es sich so deutlich gezeigt, wie unglüklich diese Unwissenheit macht, wie unruhig und wie geneigt unwissendes Volk zum Aufruhr sey.
3) Durften sie kein Land kaufen
4) Wenn der Sohn eines Catholiken seiner Religion abschwur, trat er den Augenblik in den Besiz des ganzen Vermögens und lies dem Vater nur eine Pension.
Dazu kam nun auch, daß sie in keiner jury sizen und zu keiner Municipalität gehören konnten.
Die Landeigenthümer, die gern über viele Stimmen disponiren, gaben daher keinem Catholiken die Pacht oder nahmen sie ihm wieder gegen die Zeit der Parlementswahlen. Man kann sich daher keine grössere Tirannei denken, als die der nichtswürdigen Besizer der Landgüter. So ein Besizer, wenn seine Bauern Catholiken sind, ist ein Despot, der kein Gesez kennt, als seinen Willen.52 Die Gewohnheit geht hier noch viel weiter, als das Gesez. Die Insolenz der Herren gleicht der Unterwürfigkeit des Vasallen, der eine verachtete
So war es sehr oft, freilich nicht immer; aber wie Young sehr gut sagt: What is liberty but a cruel mockery, if its blessings are received as the favour of kindness, instead of being the inheritance of right?
Arthur Young, A Tour in Ireland. , S. 167.
53Der Sklave wird grausam so waren die white boys, und wurden wieder grausam behandelt und zulezt ohne allen Prozes gehängt.54
Seit 1782 sind verschiedene dieser Geseze widerrufen. 1792 wurden die lezten aufgehoben, bis auf die Rechte der Bewafnung, die Bekleidung der Magistratsstellen, die Wahlfähigkeit zu Parlements und andern Stellen, die den Catholiken bis iezt noch nicht zugestanden sind.
Was die protestantische Parthei dagegen that, habe ich schon gesagt, auch wie sie in Facto zu hindern suchte, was das Gesez zugestanden hatte wie das die Catholiken erbitterte und einen Ausbruch besorgen ließ. So standen die Sachen als der Herzog von Portland mit seiner ganzen Parthei
Zu diesen Hauptursachen, die den Charakter und die Sitten der Nation verderben, Indüstrie und die Capitalien verscheuchen, kömmt noch
1) die unweise Ausgabe der Prämien, die das Land in Schuld gesezt, und die Indüstrie aus ihren wahrhaft vortheilhaften Canälen abgeleitet haben das übel angewandte Geld an Brüken, wo keine Ströme, Canäle, wo kein Wasser, Häfen, wo keine Schiffe, Zollhäuser wo keine Handlung, {d. h. kein Handel}, Kirchen, wo keine Congregationen sind.
2) Die Art, die Leinwandsmanufaktur zu betreiben, die so wie sie iezt ist, statt die Produkte des Bodens zu vermehren, sie ansehnlich vermindert.
3) Der unselige Versuch, während fünf Jahren Emigration hindern zu wollen.
4) Die Restriktion, die der Handel durch die Engländer erduldet.
Dieses alles hat Irland verhindert, das zu werden, was es werden muß. Aber die Vortheile der Wege, schifbar gemachten Flüsse und Canäle, haben doch so viel gewürkt, daß seit 1748 der Landzins doppelt so hoch, die Ausfuhr nach England verdoppelt und die Leinwandsausfuhr 3 mahl so beträchtlich geworden ist.
Hoffentlich wird bald einem grossen Theil der Hindernisse des Fortkommens Irlands abgeholfen
Ich bin über die traurige Lage Irlands, über die Ursache davon, wie auch über die Ursache der Progressen, welche die Nation einzelnen Umständen seit 50 Jahren zu verdanken hat, sehr weitläuftig gewesen. Aber die Verschiedenheit zweier so nahe liegenden Länder, die so vieles mit einander gemein haben, schien mir um desto unterrichtender, ie leichter die Ursachen dieser Verschiedenheit aufzufinden sind, und je mehr sie wie mich dünkt, einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zu einer Wissenschaft geben, die sich wie Physik und Chemie auf Erfahrung gründen muß aber in
Wohl dem Volke, wo ieder gewis ist daß der, der seine Kraft anwendet, fortkommt, der Indüstriöse unterstüzt wird, weil Indüstrie sein Capital, Redlichkeit sein Bürge, Sparsamkeit Erziehungstugend ist, wo, wann auch Unglüksfälle sonderbarer Art den Einzelnen betreffen, der Bruder ihm unter die Arme greift, und ihn dahin führt, wo Unterstüzung ihm mit Liebe gegeben wird. Nicht wahr, ihr sagt, das sind Träume des Menschenfreundes nein ich habe die Quäker beschrieben; so nahe liegen uns die Dinge die wir so ferne glauben.