Corpus of Electronic Texts Edition
Das Gedicht der vierzig Fragen von Eochaid ua Cérín (Author: Rudolf Thurneysen)

p.130

Das Gedicht Der 40 Fragen von Eochaid ua Cérín

Eochaid Eolach (‘der Kundige’) ua Cérin wird LU 39 a 15 zusammen mit Fland [Manistrech] genannt, zwar auf einem vom Interpolator H eingeschobenen Blatt, aber da die Stelle einen Abschnitt des älteren Schreibers M fortsetzt, ist sie ohne Zweifel aus dem ursprünglichen Text von LU aufgenommen. Darnach setzt man ihn wohl mit Recht ins 11. Jahrhundert; vielleicht war er der Klosterbruder oder der Nachfolger von Fland in Monasterboice.1 Soviel ich weiß sind nur zwei Gedichte von ihm überliefert. Das eine über Loch Garman ist in die Dinnshenchas-Sammlung aufgenommen worden und zuletzt von Edw. Gwynn, The Metrical Dindshenchas III 168ff. herausgegeben. Das andere kenne ich nur aus Brit. Mus. Egerton 1782 fol. 53v, a–54r, b; es stellt 40 Fragen über die irische Urgeschichte und Sage.2 Glücklicherweise ist die Antwort in beigefügten Interlinearglossen gegeben. Wenn diese auch wohl nicht vom Verfasser selber herrühren, da der Glossator in Strophe 9 son n-doilbthe als Kompositum sonndoilbthe gefaßt zu haben scheint, so doch offenbar von einem Eingeweihten, vielleicht von einem Schüler Eochaids. Der Dichter scheint hauptsächlich solche Sagenbestandteile im Auge zu haben, die von anderen Denkmäern ähnlichen Inhalts abweichen oder sie ergänzen sollen.