Corpus of Electronic Texts Edition
Eine Variante der Brendan-Legende (Author: Rudolf Thurneysen)

section 2

Darauf segelte Brenainn, der Sohn Findlugs, auf dem Wogengetöse des rotmähnigen Meeres und auf der See der grünseitigen Wogen und auf dem Geheul der tiefblauen Salzflut und in den Schlund des wunderbaren bestienreichen Ozeans, da wo sie eine Menge von Meeresungetümen fanden. Dort fanden sie auch schöne, wunderbare lnseln, und sie hielten sich nicht weiter auf ihnen auf.

Nun waren sie bis zum Ende eines Jahres auf dieser Fahrt. Da war Ostern nahe. Sein Gefolge sagte zu Brenainn, sie wollten an Land gehen, um Ostern zu feiern. ‘Gott vermag’ sagte Brenainn ‘uns ein Land zu geben an jedem Ort, wo es ihm beliebt.’ Als dann Ostern gekommen war, da hob das große Tier seinen Rücken in die Höhe über das Meer hinauf, so daß er hohes, festes, ordentliches, breites, ebenes, schönes Land war. Darauf gingen sie auf dieses Land und feierten dort Ostern. Nämlich einen Tag und zwei Nächte waren sie an diesem Ort, bis sie das Oster-Ritual vollendet hatten. Darauf gingen sie in ihr Boot. Dann verschwand das große Tier unters Meer. Jedesmal


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wenn Ostern jedes Jahr nahe war, hob das große Tier seinen Rücken über das Meer, so daß er trockenes, gehöriges Land war.