Electronic edition compiled by Beatrix Färber and Benjamin Hazard
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2. Second draft, revised and corrected.
Extent of text: 3090 words
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Text ID Number: D207007
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CELT: Corpus of Electronic Texts
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Created: Translation by Rudolf Thurneysen Date range: 19131914.
Beatrix Färber (ed.)
Beatrix Färber (ed.)
Julianne Nyhan (ed.)
Peter Flynn (conversion)
Beatrix Färber (ed.)
Benjamin Hazard (ed.)
Benjamin Hazard (data capture)
Die zwölf Apostel lrlands waren in Clonard in der Lehre bei Finden; da bereitete Finden den Aposteln und den übrigen Heiligen lrlands ein Gelage. Wie sie am schönsten beim gemeinsamen Trunke des Gelages waren, sahen sie eine gewaltige Blume ohnegleichen als (Zeichen (?))1 des Landes der Verheißung zu ihnen kommen. Da wuchs nun in ihnen der Drang und der Entschluß zu gehen, das Land der Blume zu suchen. Keiner erlangte es vor dem anderen dahin zu gehen, bis das Los zwischen ihnen geworfen wurde, nämlich zwischen jedem Paar von ihnen, so daß es dann die zwei Brenainn traf, hinzugehen. Nun warfen die zwei Brenainn das Los zwischen sich selbst, welchem von ihnen es zukäme zu gehen, das Land der Verheißung zu suchen. Nun traf es Brenainn von Birr dorthin zu gehen. Da versanken nun alle Heiligen lrlands in Schweigen und Sorge, weil es sie bekümmerte, daß es dem Senior, d. h. dem Ältesten der Heiligen lrlands und dem Weisen der Wahrsagung, zufiel in den Schlund des Meeres und der großen See zu gehen. Da sprach Brenainn, der Sohn Findlugs: lch bin der jüngere, ich werde auf die See gehen. Und dazu sang er dieses Lied:
Es waren beim heftigen edlen Lernen die zwölf Apostel Irlands; bei Finden mit zwanzigen von Klöstern sangen sie eifrig ihre Lektion.
Da sahen sie die Blume zu sich kommen, die wackere, wahrhaft gute Versammlung, vom glänzenden Land der Verheißung, vom König der Könige, vom königlichen Herrscher.
Sie sagten alle miteinander es gehörte zu ihren guten Beschlüssen , sie wollten bis zum Zusammentreffen mit Gottes Geheimnissen das Land der Blume suchen.
Gott benahm jedem Paar von ihnen, den alten Heiligen,2 die Vollendung der Mühsal zugunsten eines herrlichen, großen Loswurfs, so daß es den zwei Brenainn zufiel.
Da segnete sie der Gott des Glanzes nebst ihren Gefäßen mit Biermalz, den Brenainn von Birr, die Siegeskraft des Herrschertums, und Brenainn den Sohn Findlugs.
Da warfen sie das liebliche, lautere Los in Gegenwart der Apostel; Brenainn von Birr mit dem Ruhm ihm fiel die Reise zu.
Schwer war für die Leute der würdigen Versammlung mit den schönen Trinkhörnern des Festtrunks das Zusammentreffen ihres heilen Weisen und ihres Seniors mit dem Tritt3 des großen Meeres.
Weil ich hier bis jetzt der jüngste bin, sagte Brenainn der Junge in Erhabenheit, mag mir auch werden, was daraus werden wird ich werde auf die See gehen.
Da wurde durch Brenainn ein treffliches Boot bereitet nach Größe und Bemannung, nämlich 45 und dreimal siebzig, das war die Zahl, die ins Boot stieg.
Darauf segelte Brenainn, der Sohn Findlugs, auf dem Wogengetöse des rotmähnigen Meeres und auf der See der grünseitigen Wogen und auf dem Geheul der tiefblauen Salzflut und in den Schlund des wunderbaren bestienreichen Ozeans, da wo sie eine Menge von Meeresungetümen fanden. Dort fanden sie auch schöne, wunderbare lnseln, und sie hielten sich nicht weiter auf ihnen auf.
Nun waren sie bis zum Ende eines Jahres auf dieser Fahrt. Da war Ostern nahe. Sein Gefolge sagte zu Brenainn, sie wollten an Land gehen, um Ostern zu feiern. Gott vermag sagte Brenainn uns ein Land zu geben an jedem Ort, wo es ihm beliebt. Als dann Ostern gekommen war, da hob das große Tier seinen Rücken in die Höhe über das Meer hinauf, so daß er hohes, festes, ordentliches, breites, ebenes, schönes Land war. Darauf gingen sie auf dieses Land und feierten dort Ostern. Nämlich einen Tag und zwei Nächte waren sie an diesem Ort, bis sie das Oster-Ritual vollendet hatten. Darauf gingen sie in ihr Boot. Dann verschwand das große Tier unters Meer. Jedesmal
Einst nun waren sie auf dem Ozean, als sie stürmische, gewaltige Strömungen sahen. Der Sturm drängte sie gegen ihren Willen zum Rand des Strudels. Da ergriff sie gewaltige Furcht bei der Große seines Stürmens. Jeder von ihnen begann auf Brenainn zu blicken; denn die Gefahr, in der sie waren, war gewaltig. Darauf erhob Brenainn laut seine Stimme und sprach: Es genügt dir, großes Meer, sagte er mich allein zu ertränken, und laß diese Leute los! Da glättete sich nun das Meer sofort, und die Wallungen des Strudels senkten sich von da an auf immer und haben keinem anderen mehr geschadet.
Als sie sich eines Tages auf dem Meer befanden, kam der Teufel zu ihnen in einer greisenhaften,4 schrecklichen, unreinen, höllischen Gestalt und setzte sich auf das Segel des Bootes vor Brenainn allein. Keiner von ihnen sah ihn da außer Brenainn allein. Brenainn fragte den Teufel, weshalb er aus der Hölle gekommen sei vor der richtigen Zeit, d. h. vor der Zeit der großen Auferstehung. Darum bin ich doch gekommen sagte der Teufel, um meine Peinigung zu suchen in den tiefen Verschlüssen dieses schwarzen, düsteren Meeres. Brenainn fragte ihn: Wohlan, wo ist denn dieser höllische Ort?O Jammer sagte der Teufel, niemand kann ihn sehen und darnach leben. Da zeigte der Teufel Brenainn die Türe der Hölle. Und Brenainn sah darauf diesen rauhen, dunkeln Kerker voll von Gestank, voll von Flamme[gap: translation of remainder of the section omitted]Die Übersetzung dieser langen Schilderungen der Hölle s. bei Stokes, S. 254 f. gewaltige, mannigfaltige Qualen.
Nachdem Brenainn diese Qualen gesehen hatte, hörte er gewaltiges, unerträgliches, nicht auszuhaltendes Wehgeschrei und trauriges, jämmerliches Weinen und unausstehlichen Klageruf in der Tiefe des unteren Teiles der Hölle. Da ergriff den Kleriker Angst bei der Furchtbarkeit dieses Elends. Da sah Brenainn einen großen Fels; auf diesem war, was er hörte. Und das höllische
Judas Ischarioth bin ich heute auf den Wogen der mächtigen See. Elend ist mein gefahrvolles, düsteres Leben, da ich in der Hölle gepeinigt werde.
Von der Feuerwoge auf die kalte Woge, von der kalten Woge auf jede mächtige Woge, gepeinigt von jeder Seite: ein elender Ruf ist, daß ich in der Pein bin.
Weh mir, daß ich meinen König verlassen habe! Schlimm war die Tat, an die ich Hand legte. So wird man darum in Ewigkeit ohne Frieden und ohne die Milde der Ruhe sein.
Je zur einen Stunde der untere Teil der Hölle; elend ist der
[...]
5 der an meiner Seite ist. Schwarze Teufel sind in meiner Gesellschaft; ach über ihr Gesetz,6 keine liebliche Bildung!
Weh dem, der es getan hat, weh dem, der es tut, weh seiner Wanderung in dieser Welt! Der habsüchtig ist über das Glück hinaus, zweimal weh ihm und wehe, o Gott!
Weh mir! meine Habsucht hat mich ertränkt; rohe Teufel seh ich je nach der Stunde. Weh um meine Fahrt zu ihnen, o Gott! Weh dem, was in mein hartes Gewissen kam!
Ach Brenainn, seht mich an! Alles, was ich tue, bringt mir nur mehr. Die unselige, gemeine, schwarze, blinde Hölle, ach darin leb ich!
Ach, ach! der Lohn für den Verrat an meinem König, lange, lange werd ich seine bösen Folgen tragen. Dreißig Reifen von weißem Silber, das hat meinen Leib verunglimpft.
Für Reichtum hab ich meinen König hingegeben; ach, dadurch ist mein Geschick schlimm. Der Reichtum bleibt nicht zu meiner Verfügung: ich bleibe in der Pein in Ewigkeit.
Ach, daß ich nicht tot bin, o Sohn meines Gottes! Ach, daß ich in rauher Weise Kampf finde. Ach, daß ich in Flammen stehend nicht wie (Hunderte (?))7 den Tod finde, sondern lebe.
Krumme Würmer sind an meinem Leibe, schwarze, braune; elend ist der Kampf! Jagdgeschrei je zur anderen Stunde; elend sind die Hetzen, die mich treffen.
Ach, Silber! wehe deiner Tat! Ach, du brachtest mich unter mein
[...]
8 Ach, lügnerischer bleicher Reichtum, ach, Plage hast du bewirkt.
Zusammen mit Teufeln bin ich, ach!
[...]
9 schlimm ist meine Art. Durch Übermut habe ich meine Schönheit verwandelt: Judas Ischarioth bin ich.