Corpus of Electronic Texts Edition
Geschichten von Cano mac Gartnáin (Author: Rudolf Thurneysen)

section 10

Er kam zum Lande (zurück). ‘Wohl’, sagte Diarmait. Er hatte eine Profezeiung von Gott; das Zuwarten, das der Jüngling auf der See geübt hatte, wurde belohnt: er erhielt nach Aedán das Königtum von Schottland, vierundzwanzig Jahre lang. ‘Wohl’, sagte Diarmait, ‘begrüßt (nehmt gut auf) den Mann, der zu euch kommt.’ Darauf wurde ihnen zwei Tage lang Gürtel und Spange nicht abgenommen.


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‘Segen auf jeden, der uns Gutes tut!’ sagte Cano. ‘Gehen wir schlafen!’ Sie beschlossen nun Folgendes: während der Nacht zogen sie aus und kamen südwärts über Mag Murthemne nach Mag Breg nach Cerna. Auf dem Hügel waren Schwäne. ‘Schieße die Vögel!’ sagten seine Leute zu Cano. Er schleuderte nach ihnen. Er traf nicht. Da sprach er, denn er hatte noch nie einen Fehlwurf getan—: ‘Cerna's Schwäne—ich machte sie tauchen; mit meinem Stein traf ich nicht gut: sie sind bekümmert über die Schüsse, ich bin bekümmert über (meine) Fehlwürfe!’ Am andern Tage kamen sie westwärts zum Loch Aindinn. ‘Schieße die Ente’, sagten alle. Er sprach: ‘O Ente von Loch Aindinn, ich kann dich nicht erreichen; es soll nicht wie gestern auf Cerna gehn; [die Ente des Sees] quäle ich nicht. Ich töte nicht die Vögel des lebendigen Gottes ... wegen ihres Flaumes; er hat wenig Nutzen, denn es ist nicht viel. Ich will sie so in ihrem Schwarme lassen. Ich töte nicht die Vögel des Feldes, nicht auf sie soll mein Blitz (mein Wurf) gerichtet sein. Nicht das hat mich von Scí (Skye) hergeführt, ein Kampf gegen die Schwäne von Cerna.’